Kopfnoten verursachen wieder eine Million Stunden Unterrichtsausfall

„Schulministerin Barbara Sommer muss endlich eingestehen, dass die Kopfnoten dauerhaft mehr als eine Millionen Stunden Unterrichtsausfall pro Schuljahr verursachen“,

kommentierte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, einen aktuellen Erlass des Schulministeriums, nach dem die Schulen auch in diesem Schuljahr vor der Zeugnisvergabe jeweils einen ganztägigen Konferenztag durchführen können.

„Das ergibt zwei Konferenztage pro Schuljahr. Damit fallen bei etwa 100.000 Klassen, die es an den Schulen in NRW gibt, zwei Mal im Jahr im Durchschnitt fünf Schulstunden aus. Dies summiert sich landesweit auf einen Unterrichtsausfall von mehr als einer Million Stunden“,

rechnete Schäfer vor. Für eine Ministerin, die immer wieder vollmundig verkünde, dass Unterricht vor allem eines müsse:

„er muss vor allen Dingen stattfinden“

(Barbara Sommer im Landtag am 18.09.2008) sei das ein Offenbarungseid. Bisher habe Sommer trotz großer Widerstände aus den Schulen darauf bestanden, Konferenzen und Elternsprechtage unter allen Umständen nur außerhalb von Unterrichtszeiten anzuberaumen.

„Für das pädagogisch unsinnige Instrument der Kopfnoten nimmt sie jetzt aus ideologischen Gründen massenhaften Unterrichtsausfall in Kauf. Das Arbeits- und Sozialverhalten lässt sich nicht in Noten fassen. Dafür bedarf es vielmehr einer differenzierten Beurteilung in Berichtsform, die im rot-grünen Schulgesetz bereits verankert war“,

sagte die Bildungsexpertin der SPD-Fraktion.
Den aktuellen Erlass finden Sie im Internet unter: http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulverwaltung/Schulmail/08121002/index.html