Neujahrsempfang 2009 der SPD Erkrath

Der Neujahrsempfang der Erkrather SPD war ein voller Erfolg. 130 begeisterte Gäste aus Kirchen, Vereinen, Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft erlebten einen zielorienterten und zugleich mitreißenden „Bürgermeister für Alle“: Detlef Ehlert überzeugte die Menschen mit seinem sachbezogenen und engagierten Vortrag.
Wie die Presse den Empfang erlebt hat lesen Sie hier:

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Erkrath hat eine bessere „Regierung“ verdient –
Erkrath braucht den Wechsel.

„Ich begrüße Sie herzlich im Neuen Jahr.
2009 – das hat gar nicht gut begonnen, wenn wir an die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und unsere eigene Haushaltssituation in der Stadt Erkrath denken.
Die Rahmenbedingungen für den fälligen Wechsel und für eine neue Politik sind also schlecht. Aber davon lassen wir uns nicht verdrießen. Wir krempeln die Ärmel auf. Wir packen die Probleme an. Gemeinsam mit den Menschen, mit den Betrieben und mit den Vereinen in unserer Stadt bringen wir Erkrath voran.
Ich will dazu drei Handlungsfelder, drei Herausforderungen nennen:
1. Demografie und wirtschaftliche Veränderungen
Dass wir immer weniger und immer älter werden, dass das Auswirkungen auf Lebens- und Wohnformen, auf soziale und kulturelle Infrastrukturen hat und vorausschauendes Handeln erforderte, sind zwar Binsenweisheiten, findet aber in Erkrath dennoch nicht statt.
Hier mangelt es bereits an einer Bestandsaufnahme und erst recht an einem Zukunftsentwurf – ein Stadtentwicklungskonzept wird deshalb das Erste sein, was wir nach der Wahl auflegen werden, eine Vision, in der wir gemeinsam aufzeigen, wohin wir mit unserer Stadt wollen und wie wir das erreichen werden.
2. Betreuung und Bildung unserer Kinder – in allen Altersstufen –
der unter Dreijährigen in Zahl und Qualität nicht in erster Linie nach finanziellen Gesichtspunkten (also nicht so „billig“ wie möglich), sondern an pädagogischen Kriterien orientiert,
der drei- bis sechsjährigen Kinder mit verstärktem Augenmerk auf eine Förderung der Sprachkompetenz,
der immer noch steigenden Nachfrage auf Betreuung der Grundschulkinder vorausschauend in räumlich angemessener Weise,
der Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schüler, wo nicht nach Klientelerwägungen, sondern nach sachlichen Notwendigkeiten entscheiden wird, welche Schulen in welcher Reihenfolge Ganztagsschulen werden sollen.
Und schließlich der 3. Punkt: Bürgerschaftliches Engagement, das Zusammenwirken zwischen der Stadt und den Menschen und den gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen, in denen sie sich bewegen.
Es gibt so viele wertvolle Initiativen Einzelner, die sich um ihre Nachbarn oder um ihr Wohnumfeld kümmern, sich in Kirchengemeinden und Wohlfahrts­verbänden engagieren – und die Stadt beachtet das so gut wie gar nicht.
Das was die Einzelnen für ihre Stadt tun ist wichtig. In der Summe, in der Zusammenarbeit mit anderen, gewinnt das Wirken der Vereine für die Stadt noch größere Beachtung. Da wo die Vereine originäre Aufgaben der Stadt wahrnehmen oder sie darin unterstützen – doch auch hier ist der „Rückfluß“, ist die Anerkennung minimal. Und dabei wäre es doch so einfach, miteinander zu sprechen und sich abzustimmen. Im gegenseitigen Interesse!
Beispiele: Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den Gewerbe­treibenden,
das Begleiten der tollen Bildungsinitiativen von erkrath initial oder der Rotarier, Entwicklung attraktiver Innenstadtbereiche gemeinsam mit den Eigentümern und Werbegemeinschaften,
„Länger leben im Quartier“ ermög­lichen durch das Organisieren von Kooperation zwischen Wohnungs­gesell­schaften, Wohlfahrts­verbänden, Pflegediensten und Einzelhandel,
Netzwerke Lebensälterer fördern und bei Jugendlichen anregen,
den Standortvorteil Neandertalstadt zu sein aufgreifen und gemeinsam etwa mit Naherholungs­gewerbe und Heimatver­einen vermarkten,
die Zusammenarbeit mit den Kirchen und ihren Sozialeinrichtungen als Stadt zu pflegen,
die hervor­ragende Arbeit der Ehrenamtlichen der Erkrather Tafel, des VdK und der AWO und vieler anderer Organisationen möchte ich als noch zu vervollstän­di­genden Katalog der Förderung des Ehrenamtes und des gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt benennen – von der Schlafstadt hin zur Stadt der aktiven Nachbarschaft.
Meine Kampagne im Internet und auf Plakaten im Stadtbild will das aufgreifen. Ich frage nach den Wünschen und der Kritik der Erkratherinnen und Erkrather. Zahlreiche Antworten und Eingaben beweisen das Interesse der Menschen an unserer Stadt. Ich werde nicht jeden Wunsch „erfüllen“ können, aber ich kümmere mich um jeden Einzelnen und jedes Anliegen. Das verspreche ich und daran können Sie mich messen.
Ich will als Bürgermeister die Interessen der Menschen wahr- und ernst nehmen,
ich will die Verantwortung der heute und hier Handelnden für Nachhaltigkeit, für das Eingebettetsein in die Eine Welt beachten, will global denken und lokal handeln,
ich will den Menschen heute ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld bieten und zugleich die Zukunfts- und Gestaltungschancen kommender Generationen nicht verspielen.
Mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger im städtischen Haushalt sorgfältig umgehen und vor allem mit dem Geld, das wir gar nicht haben, nämlich mit Kredit und Schulden äußerst zurückhaltend zu sein, dient den Menschen heute und ihren Kindern wie Kindeskindern.
Das betrifft nicht das Geld, es geht auch um die natürlichen Ressourcen wie Umwelt, Boden, Luft, Wasser, das Klima und die Energie, mit denen wir pfleglich umgehen müssen.
Erziehung und Bildung fördern – bei den Kurzen nicht kürzen – allen gleiche Chancen durch Betreuung und Förderung bieten,
den Menschen Perspektiven und reale Möglichkeiten für Ausbildung und Arbeitsleben und auch für die Zeiten und Phasen außerhalb von Berufstätigkeit – in der Freizeit oder im Alter – eröffnen, gehört zu meinen Zielen.
soziale Gerechtigkeit nicht zu beschädigen, sondern im Gegenteil ihr mehr Raum zu geben, (breitere Schultern können mehr tragen als schmale),
mehr Gerechtigkeit und Solidarität zwischen den Geschlechtern und den Generationen wie zwischen den Kulturen, dafür will ich mich weiter einsetzen.
Mein Motto und meine Verpflichtung „Nah bei den Menschen“ zu sein, bedeutet schließlich und vor allem auch, auf sie zuzugehen, mit ihnen zu reden, sie an den Entschei­dungs­prozessen zu beteiligen. Mein Angebot gilt: Ich habe Gesprächsreigen mit Unternehmern und Selbständigen in Erkrath eröffnet, ich lade Vereine und Bürgergruppen zum offenen Dialog ein. Ich stehe Ihnen auch heute und hier zur Verfügung.
Ich will, dass der Mehltau der Langeweile und Konturlosigkeit, die Werner über der Stadt verbreitet, endlich gelüftet wird, dass frischer Wind und Schwung einzieht. Erkrath muss wieder ein attraktiver Anziehungspunkt sein, wir müssen Höhepunkte setzen, die die Menschen mit unserer Stadt in Verbindung bringen. Das kann der Bezug zum Neandertal sein, das muss die Zusammenarbeit mit den Hochschulen sein und das wird in der Förderung und Zusammenarbeit mit Jugendlichen einen Schwerpunkt erhalten.
Erkrath hat eine bessere „Regierung“ verdient.
Erkrath hat aber auch die Wahl !
Erkrath braucht den Wechsel.
Ich bin dazu bereit!
Ich freue mich, dass die Landesvorsitzende und Chefin der SPD-Landtagsfraktion, Hannelore Kraft, heute in Erkrath ist. Nicht zum ersten Mal. Wir haben hier gemeinsam vor ein paar Jahren den Versuch unternommen, die hervorragenden Leistungen der örtlichen Biotechnologie-Unternehmen aufzugreifen und ihnen weitere Entwicklungschancen für Cluster-Bildung und Kooperationen zu bieten. Auch das hat der amtierende Bürgermeister nicht ernst genommen und auch das ist bei der Mehrheit im Rat im Sande verlaufen.
Aber wenn eine Spitzenvertreterin der Landes-SPD hier ist, gilt es nicht nur die Gemeinsamkeiten zu betonen. Sondern ich will und muss auch einen Punkt ansprechen, wo wir noch deutliche Meinungsunterschiede haben:
Durch unsere Stadt führt die CO-Pipeline des Bayer-Konzerns. Wir lehnen den Transport dieses gefährlichen Giftstoffes quer durch das Land ab, wir halten die Sicherheitsrisiken dieser Leitung für unvertretbar, wir halten einen Betrieb der Leitung für unverantwortbar.
Und wir halten bei aller Wertschätzung und Förderung des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen für erforderlich, dass sich die Unternehmen nicht nur der Verantwortung für ihre Shareholder und Aktionäre bewusst sind, sondern dass sie und erst recht der Staat auch die Interessen der Menschen an ihrem Leben und ihrer Gesundheit sowie der Werthaltigkeit ihres Eigentums beachten.
Gemeinsam mit der SPD in der Region hier, gemeinsam mit unserem Bundestagskandidaten Peer Steinbrück fordern wir Dich, liebe Hannelore, daher auf, Eure Position in der Sache zu überdenken und Abstand von dem Gedanken dieser Pipeline zu nehmen.
Vielen Dank
Detlef Ehlert“