Zum Wochenende hatte sich große Zufriedenheit bei den Eltern der zum nächsten Schuljahr einzuschulenden Kinder in Alt-Erkrath verbreitet: Das Anmeldeverfahren hatte stabile Zahlen in allen drei Grundschulen in dem Ortsteil gebracht (sh. auch nachfolgenden Artikel). Zuversicht herrschte bei allen Schul-Beteiligten, dass der Stadtrat nunmehr seine mit dem Beschluss zum Anmeldeverfahren verbundenen Versprechen einlösen werde, dass die Bavierschule bei mindestens 18 Anmeldungen weiter selbstständig bleiben könne.
Doch das erwies sich als Irrtum. Statt Verlässlichkeit und Worttreue zu beweisen, schwenkte die CDU gegenüber ihrer bis vor kurzem noch zur Schau getragenen Überzeugung, die Bavierschule erhalten zu wollen, um. Im Verein mit FDP und der BmU reduzierten sie die Bavierschule zum Anhängsel der Grundschule Falkenstraße und drückten eine neue Beschlusslage des Rates durch, nach der beide Schulen zum kommenden Schuljahr einen Verbund bilden sollen.
Detlef Ehlert hatte zuvor für die SPD darauf hingewiesen, dass die Geschäftsgrundlage, genauer noch: die Rechtsgrundlage für die Eltern durch den Ratsbeschluss vom 7. September dieses Jahres für die Anmeldung genau das war: Kommt die Bavierschule auf mindestens 18 Kinder, bleibt sie eigenständig, schaffe sie das nicht, müsse über einen Verbund oder ihre Auflösung nachgedacht werden. Diese rechtliche Ausgangslage habe nicht nur für die an der Bavierschule interressierten Eltern bestanden sondern auch für diejenigen, die ihre Kinder zur Montessorigeprägten Falkenstraßenschule schicken wollten. Genützt hatte das alles nichts.
Obwohl beide betroffenen Schulen keine regulären Schulleitungen haben und ihre personelle Besetzung in den Kollegien derzeit schon sehr eng ist, müssen sie nun die Zusammenführung ihrer sehr unterschiedlichen pädagogischen Ansätze – die eine wie vermerkt nach Maria Montessori jahrgangsübergreifend vom ersten bis zum dritten Schuljahr unterrichtend, die andere nach klassischen „Regel-Prinzipien ausgerichtet – unter einen Hut bringen. Nach der Beschlusslage der Schulgremien der Falkenstraße, die auch in dem neuen Verbund eine deutliche Mehrheit stellen werden, wird auf dem das Montessori-Emblem prangen.
Wie die Schulgemeinde an der Düsselstraße, wo die Bavierschule sitzt, damit umgehen wird, muss sich noch erweisen.
Ob die insofern neue Mehrheit in der Politik, die das herauf beschworen hat, nun auch noch den bisherigen Konsens des Stadtrates auflösen wird, dass der neue Schulentwicklungsplan die Zukunft insbesondere der Alt-Erkrather Grundschullandschaft umfassend untersuchen und mit dem Ziel zur Entwicklung zweier Grundschulsysteme beleuchten soll, steht dahin.
Einen Auftrag an die Verwaltung, vorab den Trend zu weiteren Ganztagsgrundschulplätzen zu erfragen und Vorschläge zur Ausweitung des Angebotes zu machen, hat die neue Mehrheit erst einmal nicht beschließen wollen, sie lehnte einen entsprechenden Antrag der Grünen ab…