Die UNO ruft das Jahr der Behinderten aus, in der europäischen Union ist Inklusion – die tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit denen ohne solche Handicaps – als Aufgabe für alle staatlichen Ebenen neu formuliert worden und in unserem Land NRW wird vor allem in den Schulen das Thema eine fortan immer größere Beachtung finden.
In der Stadt und in der Stadtverwaltung Erkrath sind demgegenüber die Belange Behinderter und die Ansprüche an den selbstverständlich sein sollenden gleichberechtigten Umgang und die Ermöglichung gleicher Beteiligungschancen noch nicht so wirklich ausgeprägt.
Abhilfe schaffen soll dabei jetzt eine Behindertenkoordinatorin oder ein Behindertenbeauftragter, meint Marianne Söhnchen, Ratsfrau der SPD. Söhnchen hat deshalb vorgeschlagen, dass nach dem Vorbild der Stadt Hilden eine Person oder der Vertreter einer Personengruppe formell in ein solches Ehrenamt berufen werden soll.
Organisatorisch und institutionell wäre dann sowohl ein Ansprechpartner für die Menschen mit Behinderungen, ein „Ombudsmann“ gegeben als auch eine Stimme geschaffen, die gegenüber Politik und Verwaltung die Anliegen der Behinderten hörbarer macht.
Damit eine solche Herkulesaufgabe eine einzelne Person nicht von vornherein vor zu große oder zu viele Anforderungen stellt, könnte ein Behindertenbeirat, ein Verein aller an der Integration Behinderter im Alltagsleben beteiligter Gruppierungen hilfreich sein. In Betracht kommen dafür Selbsthilfegruppen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und vor allem natürlich der schon heute sehr aktive „Verein Behinderter und Nichtbehinderter in Erkrath“. Dessen Vorsitzende Karin Fink ist daher auch „Feuer und Flamme“ für die Idee. Karin Fink wird heute oft von der Stadtverwaltung zu Rate gezogen, wenn es um formelle Beteiligungsverfahren wie Bebauungs- und Verkehrsplanungen der Stadt geht. Das könnte künftig auf eine breitere Basis gestellt werden und überdies die Mitwirkung an den verschiedenen bestehenden Sozialen Arbeitskreisen in den Stadtvierteln erweitern.
Marianne Söhnchens Anregungen haben jetzt die Ratsfraktionen der SPD, der BmU und der Grünen aufgegriffen und in einem Antrag an den Ausschuss für Schule und Soziales umgesetzt, der darüber in seiner nächsten Sitzung am 13. Juli beraten wird.