Dieter Becker, SPD-Ratsmitglied für Unterfeldhaus und SPD-Ortsvereinsvorsitzender, ist empört: Nach seinen Informationen soll jetzt doch wieder eine große Spedition nach Unterfeldhaus ziehen. Dabei hatte der Stadtrat eigens ein Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht, mit dem just die Ansiedlung solcher unerwünschter, unter anderem Lärm erzeugender, Betriebe und von Speditionen in unmittelbarer Nachbarschaft der Wohnbereiche der Max-Planck-Str. oder des Lohbruchweges verhindert werden sollte.
Doch nachdem der Planungsausschuss des Rates im Juni 2010 mit der „Offenlage“ des Planes Nr. U 1 einen wichtigen Verfahrensschritt als letzten Step vor dem eigentlichen Satzungsbeschluss auf den Weg gebracht hatte, stockte das Ganze. Die Stadtverwaltung jedenfalls hat das Verfahren nicht zum Satzungsbeschluss weiter geführt.
Deshalb will Becker nun in einer Anfrage an den Bürgermeister von dem wissen, warum das Verfahren seit nunmehr anderthalb Jahren „auf Eis liegt“. Denn er hat die Information, dass genau das, was der Stadtrat hatte ausschließen wollen, nun zu geschehen droht: eine derzeit im Gewerbegebiet Kempen ansässige Spedition soll das Grundstück Max-Planck-/Otto-Hahn-Str. angemietet haben und bald dort einen Speditionsbetrieb einrichten.
Becker fragt, ob das zutrifft und was die Verwaltung unternommen hat, um eine solche Ansiedlung zu verhindern. Dieter Becker: „Wenn der B-Plan nicht in Kraft gesetzt worden ist, werden auf die Anwohner in der Nähe am Lohbruchweg wohl harte Zeiten zukommen. Und das nur, weil die Verwaltung ihre Aufgaben nicht erledigt.“
Der Sozialdemokrat fragt weiter, ob die Verwaltung wenigstens zur zeitlichen Eingrenzung der zu erwartenden Lärmemissionen an dem früher bestehenden Betriebsverbot in den Nachtstunden festgehalten hat bzw. welche Betriebszeiten vorgegeben worden sind.
Da die betreffende Spedition bislang in Kempen mit zwei anderen Fuhrunternehmen in Kooperation tätig war, befürchtet Becker, dass der Vorgang insgesamt sogar noch „unter dem Strich“ zu einer zusätzlichen Verkehrsmenge und entsprechenden Beeinträchtigungen in der Stadt führt. Und dies, so Becker, wo die Mehrheit des Stadtrates vor Gericht gegen Bürgermeister Werner darum kämpft, das Nachtfahrtverbot für Lkw im Bereich des Wohngebietes Max-Planck-Str. sowie die Höchstgeschwindigkeitsvorgabe von 30 km/h dort auch auf die Tagesstunden auszuweiten.