Detlef Ehlert ist stinkesauer, denn:
Die Deutsche Bahn wird in diesem Jahr nicht mehr mit der Schaffung einer Rampe für einen behindertengerechteren Zugang des Hochdahler S-Bahnhofs sorgen. Und noch schlimmer: Die Bahn will spätestens im August die Schranken dort dicht machen. Dann kommt ein älterer Mensch mit Rollator, ein auf einen Rollstuhl Angewiesener gar nicht mehr oder Leute mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck nur unter erheblichen Schwierigkeiten von Hochdahl aus auf den Bahnsteig oder zur anderen Seite des Ortsteils. Das ist ein Skandal.
Weg zur Kreissparkasse Erst hat die Bahn uns eine halbe Ewigkeit hingehalten, dass überhaupt etwas passieren könnte, dann hat sie die Stadt unter Druck gesetzt, die Umbauten zur Schließung des Bahnübergangs ganz anders vorzunehmen, als das den eigentlichen Interessen der Stadt und den Menschen hier entspricht. Und jetzt das!
„Schuld“ daran soll der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sein. An dessen Vorstand hat Ehlert sich für die SPD gerade mit diesem Schreiben gewandt:
„Sehr geehrter Herr Husmann,
mit Entsetzen und großem Ärger habe ich soeben im Planungs- und Verkehrsausschuss der Stadt Erkrath einen Bericht unserer Stadtverwaltung darüber zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Deutsche Bahn die im letzten Spätsommer erfolgte Ausschreibung zur baulichen Aufhebung des schienengleichen Bahnübergangs am S-Bahnhof Erkrath-Hochdahl und vor allem die damit verbundene Erstellung eines behindertengerechten bzw. zumindest barriereärmeren Zugangs zum Bahnsteig sowie insbesondere auch zum nördlich gelegenen Teil des Ortsteils Alt-Hochdahl aufgehoben habe.
Damit entfiele jede Aussicht darauf, zumindest noch in diesem Jahr mit den entsprechenden, seit Jahrzehnten überfälligen Maßnahmen zu beginnen.
Und, noch ärger: Die Bahn wolle im August 2013 die vorhandene Schranke schließen, so dass ein Queren der Bahnanlagen auf Straßenniveau für mobilitätsbeeinträchtigte Menschen und allgemeinen Fußgänger- bzw. Radverkehr sowie von Norden auch Kraftverkehr ausgeschlossen werde.
Das ist für Erkrath eine Katastrophe oder besser: Es wäre eine solche, wenn es denn so käme. Denn das das wirklich geschehen könnte, muss verhindert werden.
Abgesehen davon, dass das Verfahren bis zur Ausschreibung seitens der Bahn schon äußerst fragwürdig war, was das Unterdrucksetzen der Stadt Erkrath und das „alternativlose“ Einfordern der Zustimmung der Stadt zu einer Planung ohne wirkliche Berücksichtigung der städtischen Interessen im Sinne der Menschen in Hochdahl betrifft, frappiert der dafür angegebene Grund:
Der VRR habe die Aufhebung veranlasst bzw. sich für die Sperrung der vorgesehenen Finanzmittel eingesetzt, weil Sie dort, sehr geehrter Herr Husmann, beabsichtigten, die demnächst zu bestellenden S-Bahnzüge der Linien S 5 und hier: der S 8 mit einer Ausstiegshöhe von 76 cm statt der jetzt hier verwendeten Wagen mit einer Höhe von 96 cm über Gleis auszuschreiben.
Das darf, mit Verlaub, Herr Husmann, doch wohl nicht wahr sein. Seit Jahren wird hier um die Gestaltung des wohl einzigen beschrankten Bahnübergangs auf der Strecke der S 8 gerungen, seit Jahren wird um alles Mögliche dabei gestritten, aber nie um die Einstiegshöhe der Züge. Und nun soll die Absicht des VRR bestehen, für irgendwelche kommenden Zuggenerationen alles auf den Kopf zu stellen oder jedenfalls die Uhren quasi anzuhalten und den Ortsteil Hochdahl faktisch zu zerschneiden und für die o.a. gehandicapten Personengruppen Querungen so gut wie unmöglich zu machen?
Bei allem Verständnis dafür, dass der VRR die Rahmenbedingungen für das „rollende Material“ gleich stellen mögen mag fragen wir Sie, wo das denn in welchen VRR-Gremien kommuniziert worden sein mag und wo so etwas den Mitgliedskörperschaften, hier insbesondere dem Kreis Mettmann, je mitgeteilt worden wäre?
Wichtig ist für uns, dass wenn schon nicht das Vergabeverfahren weiter geführt werden können sollte (was wir rechtlich wissen wollen), es zeitnah zu einer Lösung zwischen und mit allen Beteiligten kommt.
Der Ausschuss hat deshalb soeben beschlossen, Sie und Vertreter der Bahn-AG und des Kreises zu einem Gespräch mit dem Ausschuss in nächster Zeit einzuladen. Wir bitten Sie dringend, dieser Einladung zu folgen und möglichst zuvor zu unseren Fragen Stellung zu nehmen.
Freundliche Grüße (auch wenn’s schwer fällt…)
Detlef Ehlert“