Die Tagesmütter (und die beiden Tagesväter) in Erkrath freuen sich: Sie werden demnächst eine(n) der Ihren mit Rederecht in den Jugendhilfeausschuss (JHA) entsenden können. Marianne Söhnchen hatte für die SPD entsprechendes beantragt und der JHA ist dem am Donnerstag gefolgt. Damit können die Tagespflegepersonen ihre Interessen demnächst unmittelbar den Ausschussmitgliedern darlegen. Bislang mussten die Sitzungen offiziell unterbrochen werden, um die Tagesmütter anzuhören. Und Gelegenheit gab es dazu reichlich. Denn die Verwaltung hatte sich bei der Errechnung der pauschalen Entgeltbeträge für die Arbeit der Tagesmütter „vertan“ und musste auf Antrag der SPD kürzlich bis zu zwei Jahre nachabrechnen und nachzahlen – über 100.000 Euro in der Summe.
Heftig diskutiert wird im Moment auch die Ausgestaltung von „Richtlinien zur Tagesbetreuung“, die gesetzlich in Nordrhein-Westfalen der Betreuung etwa unterdreijähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen gleichgestellt sind. Hier hatte der Jugendamtsleiter im Ausschuss eingelenkt und war der Anregung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Detlef Ehlert gefolgt, das Thema mit den Betroffenen zu besprechen und dann dem Ausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.
Auch das hat der JHA schließlich einstimmig begrüßt und unterstützt. So liegt es jetzt an den Tagespflegepersonen, sich demokratisch zu organisieren und Strukturen zu schaffen, um sich unter einander weiter inhaltlich zu vernetzen und ihre Vertretung für den Jugendhilfeausschuss zu wählen.