Von der drohenden Schließung des Bahnübergangs am S-Bahn-Haltepunkt hatte der Erkrather SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Detlef Ehlert, der auch Mitglied des ÖPNV-Ausschusses des Kreistages in Mettmann ist, den Kreis informiert – und der war davon genauso überrascht wie er selbst. Das erklärt die Kreisverwaltung nun in einer Sitzungsvorlage für den nächsten ÖPNV-Ausschusstermin am 25. Februar, die hier aufgeführt ist.
Was Ehlert und die Erkrather SPD allerdings besonders freut: Auch der Kreis Mettmann wird sich dafür stark machen, dass die Rampe in Alt-Hochdahl bald und vorgezogen vor der jetzt auf lange Zeit hinaus geschobenen Aufzusanlage errichtet wird und bis zu deren Fertigstellung die Schranken oberirdisch offen bleiben.
Ehlert: „Die SPD-Kreistagsfraktion wird ausdrücklich dafür plädieren, dass der ÖPNV-Ausschuss und die Kreisverwaltung sich gegenüber der Bahn AG und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bürgerfreundliche Lösungen erzielen und den Schaden, den die Aufhebung der Ausschreibung für die Modernisierung der Bahnhofsanlage in Sachen Barrierefreiheit und Mobilitätsförderung angerichtet hat, möglichst bald und weitgehend minimiert wird.“
Aus der Berichtsvorlage 20/001/2013 der Kreisverwaltung:
Barrierefreier Ausbau des Haltepunktes Erkrath Hochdahl (S)
Der barrierefreie Ausbau des Haltepunktes Erkrath Hochdahl (S) ist Bestandteil der Modernisierungsoffensive
2 (MOF 2). Die Planungen sahen einen Baubeginn für Dezember 2012 vor
und beinhalten den Bau einer Rampe auf der Südseite des Haltepunktes und eines Aufzuges
zum Bahnsteig, um einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig herzustellen. Mit der Modernisierung
des Bahnsteiges soll das bisherige Provisorium am östlichen Ende in ein permanentes
Bauwerk umgebaut werden.
Im Anschluss an eine Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr der StadtErkrath vom 15.01.2013 wurde der Kreis Mettmann durch ein an den VRR gerichtetes Schreiben
der SPD-Ratsfraktion Erkrath über die Aufhebung der Baumaßnahme informiert.
Daher wurde die Stadt Erkrath zeitnah um einen Bericht zum Sachverhalt gebeten. Diese teilt
in ihrer Stellungnahme mit, dass Ende November / Anfang Dezember 2012 noch keine Aktivitäten
zur Einrichtung der Baustelle erkennbar gewesen wären. Nach Gesprächen zwischen
der Stadt Erkrath und der DB Station & Service AG musste dann am 10.01.2013 festgestellt
werden, dass die bereits gestartete Ausschreibung der Baumaßnahme von DB Station & Service
aufgehoben wurde. Der VRR hatte in der Tat seine Finanzierungszusage für den barrierefreien
Ausbau des Haltepunktes zurückgezogen.
Im Zusammenhang mit der Vorstellung des Qualitäts- und Stationsberichtes des VRR wurde
dem ÖPNV-Ausschuss in der Sitzung am 10.05.2012 mündlich über den Sachstand zur MOF
2 an den Haltepunkten Ratingen Ost (S) sowie Erkrath-Hochdahl (S) berichtet. Zum damaligen
Zeitpunkt war in Hochdahl der Beginn der Baumaßnahmen im 4. Quartal 2012 vorgesehen.
Diese Zeitplanung wurde im Sitzungsblock des VRR im Juni/Juli 2012 nochmals bestätigt.
Unter Bezugnahme auf den geplanten Einsatz neuer S-Bahn-Fahrzeuge ab Ende 2014
wurde dargelegt, dass in Hochdahl keine Anpassungen der Bahnsteighöhen mehr möglich
seien, weil sonst der zwischen Land, DB und VRR vereinbarte Kosten- und Zeitplan für die
Umsetzung der MOF 2 nicht mehr eingehalten werden könnte.
Vor diesem Hintergrund war für den Kreis Mettmann eine drohende oder gar zu erwartende
Verschiebung des für Ende 2012 avisierten Baubeginns zum Umbau des Haltepunktes Hochdahl
nicht erkennbar.
Seite 5 von 5 20/001/2013
Die Antwort des VRR auf das Schreiben der SPD-Ratsfraktion Erkrath liegt der Verwaltung
mittlerweile in Kopie vor; sie ist dieser Vorlage als Anlage beigefügt. Der Kreis Mettmann bedauert
die Verzögerungen zum barrierefreien Ausbau des Haltepunktes Hochdahl außerordentlich,
zumal der gesamte städtische Bereich in seiner Funktion (Wohnen, Versorgung,
Freizeit etc.) durch die trennende Wirkung der Gleisanlagen negativ beeinflusst wird. Allerdings
ermöglicht der unmittelbar an den Bahnsteig angrenzende Bahnübergang (Hildener
Straße) mobilitätseingeschränkten Menschen bislang die fußläufige, ebenerdige Erreichbarkeit
des nördlich bzw. südlich der Gleisanlagen liegenden Hochdahler Ortsteils. Dieser Bahnübergang
soll nach Planungen der DB AG bereits im August 2013 geschlossen werden. Daher
wurde der VRR schriftlich gebeten, in Gesprächen mit der DB AG möglichst zeitnah Lösungen
zum Erhalt einer barrierefreien Querung der Gleise zu finden