S-Bahnfahrzeuge der Linie S 8 auswechseln

Das Urteil von SPD-Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert zu den neuen S-Bahnzügen auf der Linie S 8 ist eindeutig. Sie sind auf unserer Strecke zwischen Düsseldorf und Wuppertal untauglich: „Weniger Platz, weniger Zugangsmöglichkeiten sowie vor allem erhebliche – für behinderte Personen schier unüberwindbare – Höhenunterschiede zwischen S-Bahnsteig und Zugabteilen – das geht gar nicht!“ Dieses Fazit der neuen S-Bahnzüge, die hier in der Region unter anderem auf der Strecke der S 8 zwischen Mönchengladbach und Hagen eingesetzt werden, benennt drei von mehreren, aber jedenfalls drei ganz entscheidende Gründe, die die SPD-Erkrath zu der Forderung an die Deutsche Bahn und den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bringen, gerade diese Züge unverzüglich aus dem Betrieb zu nehmen.
Stattdessen, so der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion in Erkrath, Uli Schimschock, sollen die Vorgängermodelle jedenfalls solange auf der Strecke eingesetzt werden, bis entweder zumindest in Teilbereichen die Stationsbahnhöfe „tiefer gelegt“ oder insgesamt eine Höhenangleichung zwischen Zugmaterial und Bahnsteigen vorgenommen worden sein wird.

Dafür haben die Sozialdemokraten eine Resolution des Stadtrates an Verkehrsverbund, DB und den Landtag NRW, beantragt, die im Planungs- und Verkehrsausschuss und hernach im Stadtrat beschlossen werden soll:
S-Bahnzüge „1440“ aus dem Betrieb der S 8 nehmen
Die seit 1988 betriebene S8 ist auch für Erkrath ein sehr wichtiges Verkehrs­mittel. Auf dieser S-Bahnstrecke Mönchengladbach – Hagen werden seit Dezember 2014 neue Züge der DB Baureihe 1440 eingesetzt.
Alle Erfahrungen im praktischen Umgang mit diesen Fahrzeugen sind bislang im Ergebnis negativ, weil die Nachteile und Mängel dieser Baureihe gegenüber dem Vorgängermodell auf dem konkreten Streckenabschnitt vor allem zwischen Neuss und Wuppertal deutlich überwiegen:
  • Das Platzangebot ist geringer, das zeigt sich besonders an der Zahl der für die Hauptverkehrszeit nötigen Stehplätze (-50%).
  • Deutlich weniger Türen, dadurch verlängerte Zeiten des Ein- und Ausstiegs der Fahrgäste und daraus resultierende Verspätungen.
  • Weniger Platz im Multifunktionsbereich (Abstellmöglichkeiten für Fahrräder o.ä.).
  • Die „Krönung“ ist der Wegfall des bis dahin barrierefreien Übergangs zwischen Bahnsteig und S-Bahnzug: Die Einstiegshöhe von jetzt 76 cm statt 96 cm über Gleiskante führt zu einem „Loch“ beim Einstieg in den Zug.
Dieser zuletzt genannte und im „Tagesgeschäft“ gravierendste Nachteil soll nach Aussagen der DB und des VRR in Zukunft durch den Umbau der Halte­punkte von 96 cm auf 76 cm Bahnsteighöhe beseitigt werden. Eine Sofortmaß­nahme, um zumindest in Teilbe­reichen durch partielle Absenkung der Bahnsteige an den betroffenen Haltepunkten barrierefreie Übergänge zu schaffen, ist von der DB abgelehnt worden.
Der Rat der Stadt Erkrath fordert daher die Fahrzeuge der Baureihe 1440 aus dem Betrieb der S-Bahnlinie 8 herauszunehmen und durch geeignete Fahr­zeuge zu ersetzen.