Klaus Bauer appelliert an soziale Verantwortung

Klaus Bauer
Klaus Bauer

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Klaus Bauer appellierte in seiner Ansprache an die knapp hundert Gäste des Neujahrsempfangs seiner Partei am Sonntag im Erkrather Kurhaus an die soziale Verantwortung der Politik. Die müsse sich daran orientieren, sich für Alle und nicht nur für die Interessen weniger einzusetzen.
Der Wortlaut seiner Rede ist dieser:
Ansprache zur Begrüßung beim Neujahrsempfang 2016 der SPD-Erkrath

Liebe Genossinnen und Genossen, werte Gäste.
Ich freue mich, Sie hier im Kurhaus an der Bahnstraße zum Neujahrsempfang 2016 der SPD Erkrath begrüßen zu können.
Ich wünsche Euch und Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr – und uns allen ganz besonders auch ein friedliches Jahr 2016.
In den letzten Jahren konnte man das so leicht sagen. Schließlich leben wir in Deutschland seit Jahrzehnten in einem friedlichen Land. Und wir leben in guter europäischer Nachbarschaft.
Dass es andere Regionen auf der Welt gibt, in denen Terror, Gewalt und Krieg herrschen: dieses Wissen war uns Mahnung, es in Europa nie wieder so weit kommen zu lassen. Es gab uns Antrieb für unser sozialdemokratisches Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie. Aber es wiegte uns auch in einer angenehmen Gewissheit. Der Gewissheit, dass die bewaffneten Konflikte dieser Welt weit weg sind und unseren persönlichen Alltag meist überhaupt nicht tangieren.
Die Terroranschläge von Paris, rechtsextreme Übergriffe auf Migranten lassen uns ahnen, dass unser Frieden möglicherweise brüchiger ist, als erhofft.
Der islamistische ebenso wie der rechtsextreme Terror, werden unsere Gesellschaft in den kommenden Monaten auf eine harte Bewährungsprobe stellen – hinzu kommen aktuell noch die schlimmen Übergriffe auf viele Frauen in der Silvesternacht.
Wenn wir das friedliche und freiheitliche Zusammenleben in Deutschland bewahren wollen, dann müssen wir eine klare Antwort auf die Feinde der Freiheit, der Toleranz und der Demokratie finden.
Und die Antwortet ist: Wir leben unsere Werte der Offenheit, Freiheit und Demokratie und wir lassen uns unseren Lebensstil und unsere Überzeugungen nicht von Hass und Gewalt kaputt machen!
Deshalb ist es gerade jetzt wichtig uns der Verpflichtung zu stellen und die vielen Tausend Flüchtlinge, die vor Krieg und Terror geflohen sind, bei uns anständig aufzunehmen, bei uns zu integrieren um Ihnen mit Ihren Kindern eine hoffentlich bessere Zukunft zu ermöglichen.
Viele in unserer Stadt engagieren sich als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe. Sie sammeln in ihrer Freizeit Kleider, sie verteilen Lebensmittel, geben kostenlosen Sprachunterricht, begleiten bei Behördengängen usw. Dieses großartige Engagement ist auch in der Zukunft unverzichtbar.
Nicht vergessen möchte ich die vielen Mitarbeiter der Verwaltung, der Polizei oder Hilfswerke. Seit Monaten befinden sie sich im permanenten Ausnahmezustand. Sie leisten eine Überstunde nach der nächsten ab, um die Neuankömmlinge gut aufzunehmen und unterzubringen. All diesen Menschen, Ehren- wie Hauptamtlichen, möchte ich heute ganz herzlich danken. Sie haben im vergangenen Jahr Überragendes geleistet. Für mich sind sie die wahren Patrioten!
In der jetzigen Situation ist es aber wichtiger denn je, dass wir uns nicht nur um die Flüchtlingskrise kümmern, sondern weiterhin Politik für Alle machen, die Verbesserungen in ihrem Alltag brauchen.
Für alle Menschen, die hart arbeiten.
Für Frauen, die dieselben Karrierechancen und dieselbe Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen haben wollen.
Für kinderreiche Familien, Studenten und Geringverdiener, die sich immer schwerer tun, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden.
Für Alte und Kranke, die eine gute medizinische und pflegerische Versorgung brauchen.
Für Kinder, die die Chance auf gute Bildung haben sollen, egal aus welchem Elternhaus sie stammen.
Für Menschen mit Behinderungen, die eigenverantwortlich und selbstbestimmt leben wollen.            Also :
Politik für Alle statt nur für einige wenige!
So werden auf Initiative der SPD vom Bund zusätzlich 2 Milliarden für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt.
Auch werden die Mittel für die Städtebauförderung massiv erhöht, hier insbesondere für das Projekt „Soziale Stadt“. Auf Initiative der Erkrather SPD scheint sich unsere Kommune endlich um diese für Erkrath so wichtigen Fördermittel zu bemühen.
Hoffen wir, dass das klappt.
2016 wird bestimmt wieder ein spannendes Jahr mit vielen neuen Herausforderungen.
Nun aber erhoffe ich für uns alle hier nicht nur interessante Gespräche, sondern Ihnen / Euch ein glückliches und erfolgreiches 2016 in bester Gesundheit.