Außerdem hat die SPD-Ratsfraktion gemeinsam mit BmU und Grünen beantragt, dass die demnächst zu erwartenden Ergebnisse von Gutachten zur Verschlammung und zur Sanierung des Gewässers bei einer Ortsbesichtigung vorgestellt und dann in einer Ausschusssitzung im Bürgerhaus erläutert werden sollen.
Außerdem hat die Stadtverwaltung jetzt den Stand der Dinge noch einmal umfassend in einem Brief an die erwähnte Wohnungsverwaltung dargestellt, den wir hier auszugsweise wiedergeben:
„2016 wurde das sogenannte Integrierte Handlungskonzept „Sandheide“ durch das Büro Planungsgruppe Stadtbüro aus Dortmund erarbeitet. Mit diesem Konzept wurde die Stadt Erkrath mit dem Programmgebiet Sandheide in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt NRW“ aufgenommen. Das Konzept umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die in den Jahren 2016 bis 2026 umgesetzt werden sollen und die sich in vier Handlungsfelder gliedern.
Neben den Handlungsfeldern „Wohnen/Wohnumfeld“, „Soziales/Integration/Beschäftigung“ und „Prozessgestaltung“ ist ein zentrales Handlungsfeld „Öffentlicher Raum/ Grün- und Spielflächen“. Zur Umsetzung vieler der aufgeführten Maßnahmen aus dem Konzept erhält die Stadt Erkrath finanzielle Unterstützung durch Fördermittel von Bund und Land in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Kosten.
Eine Maßnahme des Handlungsfelds „Öffentlicher Raum/Grün- und Spielflächen“ ist die Neugestaltung des Stadtweihers. Bei der Konzepterstellung im Jahr 2016 wurde insbesondere die Umfeldgestaltung des Stadtweihers in den Vordergrund gestellt. Hierfür sollten zunächst vorbereitende Untersuchungen zum Bauwerk durchgeführt werden, insbesondere um festzustellen inwieweit die vorhandenen Baulichkeiten auch langfristig noch dauerhaft nutzbar sind bzw. ggf. noch zunächst saniert, erneuert oder ersetzt werden müssen. In diesem Rahmen sollte der Stadtweiher auch entschlammt werden.
Anschließend wird auf Basis der Erkenntnisse in einem Planungswettbewerb die Aufwertung des Umfelds konkret geplant und nach der Entscheidung für einen Entwurf schließlich auch entsprechend durchgeführt.
Die für den Planungswettbewerb erforderlichen Zielvorgaben werden durch das, sich derzeit parallel in Erarbeitung befindliche, Rahmenkonzept Grün- und Spielflächen konkretisiert.
Für das Rahmenkonzept fanden bereits mehrere Bürgerbeteiligungen statt.
So konnten sich Interessierte am 11.04.2019 an einem Marktstand auf dem Hochdahler Markt informieren und eigene Ideenvorschläge einbringen. Anschließend fand ein Spaziergang durch die Sandheide und um den Stadtweiher statt, bei dem vor Ort über notwendig erachtete Maßnahmen diskutiert werden konnte. Auch am Tag der Städtebauförderung am 11.05.2019 konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Sandheider Markt der Möglichkeiten in die Planung einbringen. Am 15.05.2019 fand eine öffentliche Zwischenpräsentation des Rahmenkonzepts Grün- und Spielflächen und der Vorentwurfsplanung für den Spielplatz am Stadtweiher statt.
Die Ergebnisse des Rahmenkonzepts werden im Rahmen der öffentlichen Stadtteilbeiratssitzung am 09.10.2019 der Bewohnerschaft präsentiert. Auch hier können Anregungen und Vorschläge seitens der Bevölkerung eingebracht werden. Anschließend wird das Konzept (voraussichtlich im November) im zuständigen Ausschuss beraten und beschlossen.
Der Planungswettbewerb soll dann im Jahr 2020 durchgeführt werden.
Nach Beendigung des Wettbewerbs und Auswahl eines Entwurfs beginnen die Planungen zur Durchführung der Aufwertungsmaßnahmen, die nach der bisherigen Terminplanung Ende 2021 beginnen soll.
Zum aktuellen Stand:
Zunächst bedarf der Stadtweiher dringend der Entschlammung.
Bürgermeister Schultz hatte dazu bereits im Dezember 2016 die Beteiligten zu einem „runden Tisch“ eingeladen wo die weitere Vorgehensweise erörtert wurde.
In einem darauf folgenden gemeinsamen Ortstermin von Ministerium, Bezirksregierung und Stadtverwaltung, Anfang 2017, wurde neben den genannten Maßnahmen im Handlungskonzept zur Fördermaßnahme „Soziale Stadt Sandheide“ auch die Entschlammung des Stadtweihers thematisiert und eine Förderung in Aussicht gestellt. Diese ist nun für 2020 vorgesehen.
Hierzu gehört die bereits 2018 durchgeführte vorbereitende Untersuchung „Entschlammung“, bei der die Mächtigkeit der Schlammablagerungen gemessen, Proben zur Durchführung von chemischen und bodenmechanischen Untersuchungen entnommen sowie die Wasserpflanzen kartiert wurden.
2019 konnten eine fischereibiologische Untersuchung sowie eine Artenschutzprüfung durchgeführt werden. Insbesondere wegen der besonders trockenen und heißen Witterung und den gravierenden Wasserverlusten im Stadtweiher mussten die Fische (über 14.000!) im Sommer diesen Jahres aus dem Stadtweiher abgefischt und umgesiedelt werden.
Parallel dazu werden zurzeit die Zuläufe, Abläufe und die Abdichtung des Stadtweihers durch ein Fachbüro überprüft, um herauszufinden, wieso der offenbar relativ geringe Wasserzulauf den Wasserstand derart absinken ließ. Es wird vermutet, dass ein erheblicher Teil des Wassers im Sedentaler Bach versickert, bevor es den Stadtweiher erreicht. Ziel ist, die Ursache(n) zu identifizieren und zu klären in welchem Umfang der Sedentaler Bach abgedichtet werden müsste, damit er wieder bis zum Stadtweiher fließt. Ebenfalls soll dann ermittelt werden, bei welcher Wassermenge ein stabiler Zustand des Weihers gehalten werden kann und ob und ggf. in welchem Umfang unter Umständen eine Reduktion der Fläche in Verbindung mit der Seetiefe erforderlich werden könnte. Dabei gehen wir davon aus, dass die Fläche des Stadtweihers nicht gravierend reduziert wird.
Die weiteren Planungen für die Baustelle der Entschlammung und die Untersuchung des Bauwerks (Ufermauern und Brücke) werden in Kürze in Auftrag gegeben. Für die Entschlammung soll am 30.09.2019 ein Förderantrag bei der Bezirksregierung eingereicht werden.
Losgelöst vom Planungswettbewerb für die Umfeldgestaltung erarbeitete das Büro ST-Freiraum aus Duisburg unter Beteiligung der Bewohnerschaft, des Stadtteilbeirats und insbesondere der Kinder die Entwurfsplanung für die Neugestaltung des Spielplatzes südlich des Stadtweihers, mit dessen Bau voraussichtlich ab Ende 2020 begonnen werden kann. Dies geschieht vorbehaltlich der Förderzusage durch die Bezirksregierung.
Auch hierfür kann der Förderantrag durch die Politik im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am 12.09.2019 und im Rat am 24.09.2019 beschlossen werden.
Die entsprechende Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung findet am 12.09.2019 im Bürgerhaus Hochdahl und die abschließende Beratung im Rat der Stadt am 24.09.2019 in der Stadthalle Erkrath statt.
Sämtliche Sitzungsunterlagen (wie Tagesordnung und Sitzungsvorlagen) können über das Ratsinformationssystem auf der städtischen Homepage abgerufen und auch heruntergeladen werden.
Die entsprechenden planerischen Aussagen und Ziele aus dem „Integrierten Handlungskonzept“ sind ebenfalls über die Homepage der Stadt Erkrath (unter: Interessante Themen/Soziale Stadt Sandheide oder Wirtschaft & Bauen/Soziale Stadt Sandheide / Dokumente / Integriertes Handlungskonzept Teil II, S. 62-69) einzusehen.
… Der Stadtweiher `soll` in größtmöglichem Umfang nachhaltig erhalten, in Gestaltung und Funktion verbessert und in das Umfeld des Quartiers angemessen integriert werden.
Der Stadtweiher ist sowohl für die Anwohner als auch für das Quartier insgesamt eine „Perle“, die es zu erhalten und gestalterisch einzubinden gilt.“
Was ist los am Stadtweiher?
Durch eine Zeitungsente ausgelöst und durch Spekulationen in einem Aushang einer am Stadtweiher vertretenen Wohnungsverwaltung verstärkt, waren Anwohner aufgebracht worden, die sich um die Zukunft ihres Wohnumfeldes im Hochdahler Zentrum sorgen. Wie der Stand der Planungen zur Sanierung des Stadtweihers wirklich ist, welche Alternativen für die Entschlammung des Gewässers bestehen und was die Stadt zur Attraktivierung des Stadtweihers im Rahmen der Planung der Sozialen Stadt vorhat, wird die Verwaltung nun im Ausschuss für Stadtentwicklung am kommenden Donnerstag, 12. September, um 17.00 Uhr im Bürgerhaus Hochdahl berichten.