Unser Konjunkturpaket: Mit „Wumms“ für Familien!

SPD-Parteivorsitzende: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken Bild: Thomas Imo/photothek.de

Unsere Parteivorsitzende Saskia Esken zum Konjunkturpaket:

„Gerade für Kinder und Jugendliche und ihre Eltern, für Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte waren die letzten Monate nicht nur anstrengend und nervenaufreibend. Mit der Schließung der Bildungseinrichtungen und mit den Kontaktbeschränkungen waren auch hohe soziale und psychische Belastungen verbunden. Alle Beteiligten haben diese schwere Zeit mit viel Langmut, aber auch mit  Engagement und Kreativität gemeistert. Jetzt stehen die Ferien an, und trotz der langen Schließzeiten haben alle das Gefühl: Wir sind ferienreif.

Wir wissen, was Familien in der Pandemie Außergewöhnliches geleistet haben und noch immer leisten. Deshalb haben wir sie auch in unserem Konjunkturpaket besonders in den Blick genommen. Mit dem Kinderbonus von 300 Euro, mit der steuerlichen Entlastung von Alleinerziehenden, mit der Prämie für Ausbildungsplätze. Dazu kommen erhebliche Investitionen in Kitas, Kindergärten und Schulen. Wir fördern digitales Lernen und schaffen mehr Sicherheit für berufstätige Eltern.

Und dennoch, auch das nächste Schuljahr wird keine Rückkehr zum „normalen“ Unterricht bringen. Das Ansteckungsrisiko bleibt. Die Gefahr auch unter Kindern und Jugendlichen ist nicht zu vernachlässigen. Jetzt an den Schulen auf alle Vorsicht zu verzichten, wäre fatal. Auf jeden Fall müssen wir vermeiden, dass Kinder nach den Ferien wieder in vollgestopften Schulbussen unterwegs sind und täglich mit hunderten anderen Schülern und zig Lehrkräften zusammenkommen, weil alle gleichzeitig Pause machen.

Wäre es nicht spannend, aus der Not eine Tugend zu machen und Unterrichtskonzepte zu entwickeln, die die Anzahl der Kontakte beschränkt und gleichzeitig das Ziel einer zeitgemäßen Bildung verfolgt? Ich habe dazu auf dem Blog von Jan-Martin Wiarda einen Artikel geschrieben, der Euch interessieren könnte.

Ein wichtiger Schlüssel für zeitgemäße Bildung, der ebenfalls der Reduzierung von Kontakten dient, ist der digitale Unterricht. Damit alle gleichermaßen davon profitieren, darf die Teilnahme daran aber nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen und auch nicht von dem der Kommunen. Deshalb haben wir schon im Mai im Koalitionsausschuss ein Sofortprogramm für Endgeräte auf den Digitalpakt aufgesattelt, das Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt, die bisher kein geeignetes digitales Endgerät, z.B. einen Laptop oder ein Tablet, zur Verfügung haben. 500 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Das Programm hat zu Recht große Erwartungen geweckt. Jetzt müssen die Länder schnell Konzepte entwickeln, wie die Mittel bzw. die Geräte an die Schulen kommen.

Zudem haben wir im Konjunkturpaket die Bedingungen für den gesamten Digitalpakt nochmals verbessert und haben uns sogar bereit erklärt, Ausbildung und Beschäftigung von IT-Expertinnen und Experten für die Schulen zu finanzieren. Eine Veränderung der Lehr- und Lernkultur braucht aber nicht nur verlässliche Technik, vor allem braucht sie Schul- und Personalentwicklung. Jede Lehrkraft muss jetzt die Weiterbildungschancen bekommen, die für eine zeitgemäße Bildung notwendig sind. Deshalb sollen im Gegenzug die Länder zusätzliche Angebote für die Weiterbildung von Lehrkräften entwickeln.

Viele Familien haben sich in ihrer Doppel- und Dreifachbelastung im Corona-Lockdown allein gelassen gefühlt, auch wenn viele Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler gut eingebunden und immer wieder angesprochen angesprochen haben. Für Kinder, die viel versäumt haben und fürchten den Anschluss zu verlieren, sollten die Schulen jetzt zusätzliche Lern- und Förderangebote organisieren. Auch Lehrkräfte, die einer Risikogruppe angehören, können zu einem umfassenden Lernangebot beitragen, z.B. in der Entwicklung und Betreuung von Home-Schooling Angeboten.“