Recht auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen kommt

Sandra Gehrke

Wir haben es als wichtigen Arbeitsschwerpunkt für den neuen Schulentwicklungsplan durchgesetzt: Das beauftragte Gutachterbüro muss Perspektiven für den Ausbau des Ganztagsunterrichtsangebots an unseren Grundschulen (OGS) untersuchen und Vorschläge für die erforderlichen zusätzlichen Räumlichkeiten machen, so Sandra Gehrke und Birgit Ehlert aus der Schulausschussfraktion der SPD.

Birgit Ehlert

Ganztagsbetreuung wollen immer mehr Eltern für ihre Kinder, insbesondere Alleinerziehende sind sogar zwingend darauf angewiesen.

Dass der Rechtsanspruch auf OGS für die Kinder ab 2026 gelten soll, steht nun unter dem Titel „Damit es jedes Kind packt“ im Regierungsentwurf der Ministerinnen Giffey (SPD) und Karliczek (CDU) in Berlin.

NRW muss beim Ganztagsausbau endlich vorankommen

Für NRW verlangt die Landtagsfraktion der SPD, sich rechtzeitig auf die Anforderungen für mehr Personal und neue Gebäude einzurichten und die Kommunen damit auf keinen Fall allein zu lassen.

Hierzu erklärt Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Wir begrüßen den angekündigten Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz ausdrücklich. Nach der Kita klafft für viele Familien eine Betreuungslücke auf, welche jetzt geschlossen wird. Dadurch gewinnen am Ende alle: Die Kinder erhalten eine enorme Chance, da sie gerade in der Anfangszeit ihres Schullebens noch besser gefördert werden können. Eltern werden entlastet und sind beruflich flexibler.

Seit Unterzeichnung des Koalitionsvertrags auf Bundesebene im Frühjahr 2018 ist bekannt, dass der Bund den Rechtsanspruch einführen wird. Und seit diesem Zeitpunkt fordern wir von der Landesregierung hier in NRW ebenfalls ein Bekenntnis zu diesem Ziel. Wir müssen beim Ganztagsausbau endlich vorankommen und in die Planungen einsteigen. Doch von Ministerin Gebauer hören wir seit nun mehr als drei Jahren nur, warum der Rechtsanspruch aus ihrer Sicht nicht umzusetzen ist. Die Landesregierung verschläft unter dem Deckmantel finanzieller Fragen die inhaltliche Weiterentwicklung des schulischen Ganztags.

Als Opposition haben wir immer wieder versucht, die Landesregierung zum Handeln zu bringen. Unseren Antrag auf Erarbeitung eines Zukunftsplans für den Ganztag wurde jedoch abgelehnt. Und auch unseren Antrag zu einem Ganztags-Gipfel mit Bund, Land, Kommunen, Trägern und Gewerkschaften haben sie nicht angenommen.

Der Offene Ganztag ist seit 15 Jahren ein rechtliches Provisorium, bis heute hat er keinen Gesetzesrang, keine verbindlichen Qualitätsstandards oder einheitlichen Gebührensatzungen. Es ist immer noch vieles den Verantwortlichen in den Einrichtungen überlassen – und zu verdanken. Alle das haben Ministerpräsident Laschet und Bildungsministerin Gebauer von der Oppositionsbank aus noch kritisiert. Seit ihrer Regierungsübernahme wollen sie davon nichts mehr wissen.

Wir fordern auch weiterhin eine Ganztagsoffensive und endlich einen Gesetzesrang für die OGS. NRW sollte beim qualitativen und quantitativen Ausbau des Ganztags voranschreiten und nicht hinterherhinken. Hierbei müssen die Kommunen endlich mit einbezogen werden. Sie sind es, die den Ausbau am Ende stemmen müssen. Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gezeigt, wie wichtig der Ganztag für Schülerinnen und Schüler und ihre Familien ist.“