Klares „Nein“ zur Verhinderung von Wohnraum

Wir sind für den Bau von 21 barrierefreien und altersgerechten Wohnungen an der Schmiedestraße in Hochdahl-Millrath und empfehlen daher beim anstehenden Bürgerentscheid mit NEIN zu stimmen.

Auf diesem Gelände ist Platz für Wohnen und Wiese

Worum geht’s eigentlich?

Der Rat der Stadt Erkrath hat im September 2022 mit unseren Stimmen das Bebauungsplanverfahren „H 60 – Genossenschaftliches Wohnen Schmiedestraße“ (sog. Hasenwiese in Hochdahl– Millrath) auf den Weg gebracht. Das bedeutet: Dort dürfen 21 barrierefreie, altersgerechte Wohnungen gebaut werden und der Rest der Fläche (vormals ebenfalls Bauland) wird als „Öffentliches Grün“ und als Spielplatzfläche gesichert. Ein von Bündnis 90/Die Grünen und BmU initiiertes Bündnis möchte diesen Beschluss außer Kraft setzen, sodass es zum Bürgerentscheid am 26.02.2023 kommt.

Gute Gründe mit „Nein“ zu stimmen und die Bebauung Schmiedestraße zu ermöglichen:

    • 21 barrierefreie, altersgerechte Wohnungen
    • Davon 7 Sozialwohnungen
    • Kleine Genossenschaft ohne Gewinnorientierung statt Großinvestor
    • Nur 18 % der Gesamtfläche werden bebaut
    • Kaltluftschneise bleibt erhalten
    • Öffentliche Grünflächen werden erstmalig gesichert und bleiben nutzbar
    • Spielplatz bleibt komplett erhalten
    • Ökologische Holzbauweise (kurze Bauzeit, nachhaltige regionale Baustoffe)
    • Klimaneutral: Photovoltaik, Dachbegrünung, Regenwasser nutzen

21 barrierefreie, altersgerechte Wohnungen

In Erkrath fehlt es an Wohnraum – besonders an altersgerechtem Wohnraum. Bei dem Baugrundstück in unmittelbarer Nähe zum Subzentrum Bergstraße handelt es sich um eine ideale Lage für ältere Menschen. Es befindet sich in der Mitte von Millrath mit Einzelhandel, Bäcker, Ärztehäusern, Apotheke, Sparkassenstation und Gastronomie.

Davon 7 Sozialwohnungen

Wer ein geringeres Einkommen und Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein hat – davon gibt es in der Wohnungsgenossenschaft Einige – kann so mit preisgünstigem Wohnraum versorgt werden.

Kleine Genossenschaft ohne Gewinnorientierung statt Großinvestor

Das Konzept der Genossenschaft ist das Gegenteil von einem Investorenmodell: Es geht nicht darum, Gewinn zu machen, das hält die Mieten günstig. Die Genossenschaft Dependance Erkrath ist mit dem Ziel angetreten, auf soziale, ökologisch und wirtschaftliche Weise nachhaltig ihre Mitglieder solidarisch zu unterstützen und mit Wohnraum zu versorgen.

Die Stadt hatte von der Genossenschaft verlangt, die für das Planungsverfahren nötigen Untersuchungen und Gutachten auf eigene Kosten zu erstellen. Sonst ist das bei Bebauungsplanverfahren Aufgabe der Stadt und von ihr auch zu bezahlen. Die Genossenschaft hat so wohl bereits eine Viertelmillion Euro aufbringen müssen. Bei einem Erfolg des Bürgerentscheides wäre dieses Geld futsch und die Genossenschaft in ihrer Existenz bedroht.

Nur 18 % der Gesamtfläche werden bebaut

Die Betreiber des Bürgerbegehrens erwecken den Eindruck, die komplette Freifläche solle über kurz oder lang bebaut werden. Das ist falsch.

Richtig ist: Das Bebauungsplangebiet umfasst 7.600 m² und lediglich 650 m² werden mit dem Wohngebäude überbaut. Zusammen mit Nebenanlagen, Hof und Carport werden insgesamt 1.350m² Fläche (teil-)versiegelt. Das ergibt 17,8% der Gesamtfläche.

Kaltluftschneise bleibt erhalten

Im Planungsprozess beauftragte Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass durch das Bauvorhaben keine negativen Auswirkungen auf das Stadtklima und die nähere Umgebung zu erwarten sind.

Öffentliche Grünflächen werden erstmalig gesichert und bleiben nutzbar

Das Gesamtgrundstück ist seit den 1970/80er Jahren komplett Gemeinbedarfsfläche und Bauland. Im Zuge des Projekts werden rund 6.000 m² von potenziellem Bauland zu öffentlichen Grün- sowie Spielflächen umgewandelt und können künftig nicht mehr bebaut werden.

Spielplatz bleibt komplett erhalten

Der Spielplatz und die weiteren Grünflächen in dem Gebiet werden als „Öffentliches Grün“ erhalten und zur Nutzung für die Allgemeinheit gesichert. Das bedeutet: Der Bereich des Spielplatzes bleibt weiterhin für die Anwohner*innen ohne Einschränkungen nutzbar. Und er wird weniger matschig als bisher: Das Regenwasser – das bisher den Hang hinunterläuft – wird durch bauliche Maßnahmen auf dem Baugrundstück zurückgehalten und versickert. Zudem wird die Zuwegung zum Spielplatz im Zuge des Projekts erstmals befestigt.

Ökologische Holzbauweise (kurze Bauzeit, nachhaltige regionale Baustoffe)

Die Genossenschaft nutzt industriell am Niederrhein vorgefertigte Holzbauteile aus Nadelhölzern vorwiegend aus NRW. Das leistet wichtige Pionierarbeit zur Erschließung zukünftiger Bauformen. Die Verwendung von Holz als Baustoff verstärkt durch seine Nachhaltigkeit die Klimagerechtigkeit wesentlich und kann den im Bauwesen auftretenden CO2-Ausstoß erheblich reduzieren. Das in die Planung eingebundene Holzbauunternehmen ist als erstes Unternehmen seiner Art „Cradle to Cradle“ (vom Ursprung zum Ursprung) zertifiziert. Ein Produktstandard, der die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit weltweit bewertet.

Außerdem sorgt die Vorfertigung der Bauteile des Gebäudes für eine deutlich verkürzte Bauzeit und entsprechend geringere Belastung der Nachbarschaft durch das Bauen.

Klimaneutral: Photovoltaik, Dachbegrünung, Regenwasser nutzen, Mobilitätskonzept

Die Flachdächer des Gebäudes erhalten eine extensive Begrünung oder Photovoltaik-Systeme. Das Gründach verzögert den Ablauf des Regenwassers. Die Regenwassermengen werden aufgenommen und über Versickerungssysteme auf dem Grundstück dem Grundwasser zugeführt.

Auch die heute nicht versickerungsfähigen Wiesenflächen am Hang werden aufgelockert, damit sie wieder Wasser aufnehmen können.

Durch ein verbindliches Mobilitätskonzept für die Bewohner werden weniger Flächen für Parkplätze versiegelt: Anstelle der hier sonst nachzuweisenden 17 Stellplätze sollen nur 13 Stellplätze errichtet und die übrigen Bedarfe abgedeckt werden durch Bereitstellung von zwei von der Genossenschaft vorgehaltene Elektroautos, mehrere ÖPNV-Tickets sowie E-Fahrräder.

Die Heizwärmeversorgung erfolgt über einen Anschluss an das kommunale Fernwärmenetz der Stadtwerke.